Gästebuch und Blog von malindi.info

Malindi – Die Situation im Juli 2021

Liebe Kenia-Freunde und Leser dieses Blogs,

nach nun 14 Tagen Aufenthalt hier in Kenia ist es Zeit, euch zu berichten, wie sich Malindi in Zeiten von Corona so schlägt. Ich konnte viel mit Freunden über die derzeitige Situation reden und mir so ein halbwegs objektives Bild machen.

Malindi pulsiert nach wie vor, aber lange nicht mehr so intensiv wie früher. Durch den fehlenden internationalen Tourismus ist einfach zu wenig Geld in Umlauf. Viele Restaurants sind pleite oder einfach nur geschlossen, weil es nicht lohnt, diese derzeit zu betreiben. Mit der Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr haben sich die meisten abgefunden und machen das Beste daraus. So öffnen die gängigen Clubs wie Tangeri oder Vintage eben schon um 16 Uhr und „jagen“ dann die Gäste um 21 Uhr nach Hause. In Restaurants wie Stars & Garters sind nur noch sehr wenig Gäste zu finden. Einige wenige Touristen und die Residents trifft man dort noch manchmal, die Einheimischen trinken ihr Bier dann doch etwas billiger in den lokalen Kneipen und Bars.

Der Tourismus ist dennoch nicht ganz am Ende, denn viele einheimische Touristen kommen regelmäßig an den Wochenenden von Nairobi und dem Umland nach Malindi. So haben wenigstens einige Hotels und Gästehäuser ihr Auskommen und stehen nicht ganz leer und verfallen. In so einer Lodge nahe dem Marine Park bin auch ich untergekommen (Marine Holiday House).

Marine Holiday House – Mein Haus

Die Regenzeit nähert sich nun langsam dem Ende, aber es gibt tagsüber mitunter kurze Schauer. Das macht es leichter, diese Zeilen zu schreiben, denn grad ist die Sonne mal hinter den Regenwolken verschwunden.

Marine Holiday House – Swimming Pool

Die Kids hatten im Juli Zeugnisausgabe und sind nach kurzen Ferien nun wieder in der Schule. Auch dort spürt man die Auswirkungen des fehlenden Tourismus ganz deutlich, denn viele der Eltern schaffen es nun nicht mehr, das monatliche Schulgeld aufzubringen und die Kids bleiben dann weg. Ich war in einer etwas teureren Schule (5.000 KES Schulgeld im Monat) zu Gast und der Direktor berichtete mir unter vorgehaltener Hand, dass etwa 20 Prozent weniger Kinder das neue Schuljahr begonnen haben. Natürlich zieht das wieder andere Konsequenzen nach sich, denn Gebäude können nicht fertig gebaut werden und manche Klassen lernen nun in nackten Rohbauten.

Durch die Krise und die Panikmache in Europa fehlen natürlich auch viele italienische Touristen. Also verdienen die italienischen Residents hier auch nichts mehr und suchen neue Käufer für ihre Immobilien. Allerdings rufen diese Eigentümer Mondpreise für Land als auch die darauf gebauten Häuser auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich alles weiterentwickelt, aber es zeichnet sich jetzt schon ab, dass Malindi so wie wir es als italienische Hochburg kennen, Geschichte sein wird. Die Karawane der Mafiosi wird weiterziehen und sich eine andere „Waschmaschine“ suchen. Kenia und Malindi im Speziellen wird auch diese Plage überstehen und über kurz oder lang zur Normalität zurückkehren. Bleibt nun abzuwarten, wie lang das Ganze dauern wird.

Nächste Woche gibt es wieder ein paar Zeilen von mir. Bis dahin …

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