Liebe Kenia-Freunde und Follower des malindi.info Blogs,
pünktlich zu den Festtagen ist Malindi aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht. Dies hat sich dann auch bis Ende Januar fortsetzen können, denn die Schule hatte erst wieder Ende Januar begonnen hier in Kenia. Die Straßen waren im Januar voll mit ausländischen Touristen und nicht zuletzt mit Nairobians. Die Hauptstraßen waren manchmal verstopft, wegen der Autofahrer von Außerhalb, die mangels fehlender Verkehrszeichen, planlos unterwegs waren. Wer, wie ich, täglich mit dem Motorrad unterwegs war, musste hellwach und auf alles gefasst sein, damit er heil zu Hause ankommen konnte.
Man konnte deutlich spüren, dass wieder mehr Geld in Malindi im Umlauf ist. Die Clubs und Beach Partys waren gut besucht und man hat es richtig krachen lassen. Diese Hochzeit war Ende Januar dann aber wieder vorbei und man ist in Malindi wieder zur Normalität zurückgekehrt. Allerdings auf einem bedeutend höheren Niveau als zu Corona-Zeiten. Die Straßen sind belebter und es herrscht generell mehr Verkehr, besonders zwischen 16 und 19 Uhr auf der Durchgangsstraße, die von Lamu kommt und nach Mombasa führt. Touristen aus Europa und Asien sieht man wieder öfter tagsüber auf den Straßen, ganz abgesehen von den Italienischen Residents, die auch wieder zurückgekehrt sind.
An den Wochenenden ist Malindi generell zu einem Hotspot des Inlandstourismus geworden, denn man gibt als Hauptstädter gern mal richtig Geld bei der freitäglichen Rosada-Beachparty aus und geht anschließend noch ins Vintage oder Fermento. Die Preise sind der Inflation gut angepasst: im Rosada kostet ein Glass Rotwein 600 KES, ein Bier 400 KES und ein alkoholfreies Getränk 300 KES. Im Vintage ist das Ganze etwas günstiger zu haben. DJ Ali Pappi, mit dem ich seit jeher sehr gut befreundet bin, konnte mir bestätigen, dass Malindi an den Wochenenden gern von den gut Betuchten aus Nairobi besucht wird, und diese dann im Vergleich zum „normalen“ ausländischen Touristen ein Vielfaches an Geld ausgeben. Das kann nur gut für Malindi sein, denn damit hat die Abhängigkeit vom krisengeschüttelten europäischen Markt ein Ende. Dazu kommt noch, dass man die runtergekommenen Hotels nicht unbedingt auf europäischen Standard bringen muss, es genügt vollauf, dem Standard im Inland gerecht zu werden. Also keine Klimaanlage sondern ein Ventilator an der Decke und es darf auch mal die Schranktür klemmen und das Interieur im Bad Old School sein.
Was gibt es sonst zu berichten? In Watamu gab es ein großes Feuer im Hotel „Barracuda“ bei denen 2 italienische Touristen verletzt wurden. Wie immer waren die Makuti-Dächer, zusammen mit dem starken Wind an der Küste, Feuertreiber Nummer 1 und das Hotel brannte komplett nieder. 180 italienische Touristen verloren zum Teil ihre kompletten Dokumente und mussten umquartiert werden. Generell ist meines Erachtens Watamu in Sachen Tourismus besser gestellt als Malindi. Anscheinend hat der Zauber des Briatore doch nicht so lange gehalten, wie erhofft.
Jeder versucht in Malindi irgendwie über die Runden zu kommen, wie das eigentlich schon immer war. Die Preise für Lebensmittel haben angezogen und Touristen werden gern mal angesprochen, aber auch das war schon immer so. Also nicht wirklich etwas Neues. Im Stars & Garters treffen sich die reiferen deutschen Jahrgänge und diskutieren die Welt.
Das Baobab ist ebenfalls weiterhin zu empfehlen (gute Preis/Leistung). Die italienischen Restaurants (Baby Marrow, BarBar, Rosada, Osteria) haben sich preislich der Inflation angepasst. Eine gute Pizza ist nicht unter 1.250 KES zu haben. Aber es gibt auch Alternativen, wenn man viele Mäuler zu stopfen hat. An der Straße nach Mombasa hat ein neues Restaurant im November letzten Jahres eröffnet, das ein wenig an Restaurants in Nairobi erinnert: T and T ist der Name und man durchaus dort gute Qualität zu einem fairen Preis finden. Ich besuche das Jabreen ebenfalls noch regelmäßig, denn dort bekommt man die Original-Keniatische Küche. In Sachen Hotel gibt es nicht viel Neues zu berichten. Eden Roc steht weiterhin zum Verkauf, Blue Marlin gibt es als Hotel auch nicht mehr. Lawfords ist meines Wissens nach nur noch als Komplett-Apartment buchbar. Scorpio und Tropical Village/African Dream ist für die Pauschaltouristen interessant, insbesondere auf dem italienischen Markt. Kleine Lodges boomen wiedermal, auch wegen den einheimischen Touristen. Links neben dem Oasis befindet sich z.B. eine Anlage, wo man ein Haus schon für 50.000 KES per Monat mieten kann. Dann gibt es noch das Oasis selbst und auch im BlueKey ist der Preis noch angemessen.
Hier ein kleiner Tipp: falls ihr für einen längeren Zeitraum eine Unterkunft sucht, dann schaut mal auf: www.jiji.co.ke … dort inserieren, ähnlich wie auf eBay-Kleinanzeigen Privatpersonen alles Mögliche und eben auch Unterkünfte.
Der Kenia-Schilling steuert, bedingt durch die Inflation, auf ein Allzeittief zu. Der Tauschkurs springt teilweise über die 140er Marke für einen Euro. Dies hat nun allerdings wenig Einfluss auf den Tourismus, denn die Saison ist endgültig vorbei. Der Wind hat pünktlich Anfang März auf SO gedreht und es ist zurzeit richtig stürmisch. Seit 3 Monaten Trockenheit ist der erste Regen gefallen, also lässt die Regenzeit nicht mehr lange auf sich warten.
In der Politik ist immer noch Chaos, denn es kam nun doch raus, dass Rutos Anhänger Stimmen gefälscht haben. Raila hatte deshalb letzten Montag (20.03.2023) zu landesweiten Protesten aufgerufen. Dem Aufruf sind viele Hardliner in Kisumu und Nairobi gefolgt, aber es ist alles in allem zu keinen größeren Problemen und Straßenschlachten gekommen. Der Rest des Landes ging weiter seinen normalen Geschäften nach und schert sich nicht mehr um irgendwelchen politischen Bullshit!
In Malindi ist derzeit wieder mal das reine Verkehrschaos losgetreten worden, denn es werden Abwasser-Röhren rund um den Kreisverkehr und von dort aus in Richtung Flughafen verlegt. Egal, was muss das muss …
Ich werde morgen mit meiner Frau und meinem kleinen Sohn nach Kisumu fliegen, um dann Ihre Verwandten in Vihiga zu besuchen. Nach langer Zeit wird das ein freudiges Wiedersehen. Und wer sich von den lieben Bloglesern nun fragt, wie es sein kann, dass ich hier 3 Monate verweilen kann … nein ich bin noch nicht in Rente und muss noch 4 Jahre schaffen.
Dieser kleine Mann heißt Leon und ihm habe ich eine Elternzeit von 3 Monaten zu verdanken. Ich habe keine Sekunde davon bereut und war in meinem Leben nur selten so glücklich. Als alter Knabe sieht man vieles aus einem anderen Licht und den coolen Fratz ein Stück beim Aufwachsen begleiten zu dürfen ist unbeschreiblich schön. Mit 10 Monaten habe ich seine ersten Schritte gesehen und jeden Tag lernt er was anderes dazu. Alle die Kinder haben, wissen genau was ich meine.
Nun aber genug persönliches ausgeplaudert … Wenn ich zurück in Deutschland bin, werde ich von meiner Reise nach Kisumu berichten. Bis dahin seid alle lieb gegrüßt aus Malindi …

Super! Well done!
Liebe Grüße
Danke liebe Petra !!!
Nächste Woche geht es zurück nach Deutschland ….
Das Eden Roc war mal vor zig Jahren mein Einstiegshotel. Aber eine Kenia-Reise wird einem auch nicht leicht gemacht. Wie du schon sagtest, ist das Gezetere um das Visum der Hemmschuh des Ganzen. Das machen viele Ältere, die auch das Geld haben, nicht mit. Da gibt es einfachere Destinationen . Und vieles hat man in den letzten Jahren auch verfallen lassen. Ich hab mittlerweile ein Haus in Tezo, das ich aber noch nie gesehen habe. Aber eine Haushälterin arbeitet schon mal dort.
Das Teile von Watamu immer mal wieder brennen ist nichts neues. Auch Malindi hat ja schon mehrfach gebrannt. Der Tauschkurs des Shilling wurde mir aktuell mit 1,49 genannt.
Gibt es den Palmgarden noch ? Vielleicht komme ich mal auf ein Bier vorbei.
Lieber Herr Schroth,
das Eden Roc hat Corona nicht überlebt und ist seitdem geschlossen und verfällt langsam. Die Sache mit dem Visum ist zwiespältig zu sehen. Kenia ist in Sachen Digitalisierung ein Vorreiter in Ostafrika, um nicht ganz den Anschluss zu verlieren. Die Schattenseite dieser Entwicklung kann man jeden Tag in Kenia beobachten, wenn mit entsprechenden Ämtern zu tun hat. Die meisten Leute haben kein Smartphone und keinen Zugang zum Internet und wissen dementsprechend auch nicht, wie man online Formulare ausfüllt. Die Helfer lassen sich Ihre Dienste dementsprechend gut bezahlen.
Der Kurs des KES ist derzeit, angetrieben durch die Inflation dort, für uns mit ca. 150 KES für 1 EUR sehr günstig.
Den Palmgarden gibt es schon lange nicht mehr, einzig Stars & Garters ist von den „alten“ Hotspots noch übrig geblieben.
Liebe Grüße … der Franky
Obwohl ich Internetaffin bin, hat mich doch der Visumsantrag überrascht. Ein Bild hatte ich, jedoch schwarzer Hintergrund. Also gephotoshopt und geändert. Immer noch nichts. Zu groß. Mehrmals geändert, bis die Größe stimmte. Dann die Daten des Passes. Fotos natürlich nicht gefunden und neu gemacht. Wieder zu groß. Kopie des Flugtickets. Bekomme ich erst später, also Reisebestätigung eingereicht. Natürlich alles pdf Dateien. Konnte ich gottseidank konvertieren. Adresse und Email des Hotels ? Konnte ich im Internet finden usw. … Fazit – nicht einfacher geworden. Im Gegenteil. Bezahlung nur mit Kreditkarte. Erste Karte offensichtlich Probleme. 2 Karte benutzt. Aber letzten Endes vermutlich nur doppelt bezahlt.
So bekommt man keine Touristen ins Land. Müsste ich nicht wegen der Paßverlängerung meiner Tochter ins Land ( über die Botschaft nahezu unmöglich ) , hätte ich ein anderes Ziel gewählt. Natürlich weiß ich, dass eine Reise von Kenia nach Deutschland komplizierter und nahezu unmöglich ist. Was sehne ich mich nach der Zeit zurück, als ich am Flughafen einfach das Visum bezahlte … Aber mal sehen. Ich habe ja Olaf mal vorgeschickt um zu sehen, ob noch alles steht .. .)
Hallo Wolfgang,
ich gebe dir vollkommen recht, der Visumsantrag ist richtig kompliziert geworden … insbesondere für die Älteren unter uns, die nicht täglich mit Computern zu tun haben. Die Digitalisierung hält in ganz Afrika Einzug, und die Leute, die keine Ahung von PDF und JPG haben, geschweige denn Fotos auf eine bestimmte Größe zu bringen, bleiben hier auf der Strecke und können diese Länder nicht mehr besuchen. Leider ist in Kenia alles genauso wie in DE: die Entscheider haben keinen Plan von der Materie, Hauptsache man ist digital. Und so geht das dann auch weiter bis hin zum Besuchervisum für DE, dass wegen „Überlastung“ der Botschaft nun an externe Dienstleister zur Vorab-Prüfung abgegeben wurde. Sieht man das große Ganze, drängt sich der Verdacht auf, dass dies alles genauso gewollt ist …
LG … der Franky
Es folgt die Fortsetzung des Visumantrages (!) : Nachdem ich nach einer Woche noch immer keine Nachricht erhalten habe, versuchte ich ecitizen zu kontaktieren. Per whatsapp, Telefon und Email – nichts. Dann schaute ich zufälligerweise auf der Seite der Botschaft (Kenya) in Berlin nach. Und siehe da – ein Warnhinweis : ..Zahlung kann mit dem Firefox Browser Probleme bereiten .. . Also den Browser gewechselt und nochmals bezahlt. Innerhalb von Sekunden kam die Nachricht, dass der Antrag bearbeitet wird. Das Visum erhielt ich am nächsten Tag. Deshalb wäre es sinnvoll, auf deiner Seite darauf hinzuweisen, Firefox nicht zu verwenden. Mit Microsoft Edge hat es geklappt. Warum-keine Ahnung … Schlimm ist, dass man immer im Dunkeln tappt, niemand erreicht, stundenlang in Warteschleifen hängt. Jetzt muß nur noch der Regen bis zu meiner Ankunft nachlassen ….
Hallo Wolfgang,
du hast vollkommen Recht: man erreicht einfach keinen bei irgendeiner Institution. Egal ob Flughafen, Botschaft oder andere. Entweder funktionieren die Mail-Adressen garnicht, oder sie werden einfach ignoriert. Oft sind auch die angegebenen Telefonnummern nicht mehr aktuell.
Danke für den Hinweis mit Firefox. Ich werde sowieso am Wochenende einige Aktualisierungen vornehmen und da baue ich diesen Hinweis mit ein.
Ich wünsche dir trotz alledem einen entspannten Urlaub und wenig Regen!
Schreib ruhig mal wieder und berichte hier von deinen persönlichen Eindrücken.
Bis dahin … LG der Franky
Mein Urlaub war schön, aber der schlimmste zugleich. Ein paar Auszüge : Urlaubsgrund war die Passverlängerung meiner kenianischen Tochter. Also zum Passamt, Antrag gestellt, „Beschleunigungsgebühr“ bezahlt und dann nichts … nichts und am Tag des Abfluges wieder nichts. Die Passmaschine war mal wieder kaputt. Kein Problem laut Passamt, da ja der alte noch gültig und eine gültige Aufenthaltserlaubnis vorliegt. Am Flughafen war man jedoch anderer Meinung. Kontrolle 1, nach 20 Minuten durften wir durch, Check In, nach 30 Minuten, Zoll, nachdem ich 1 Std. 30 Minuten den Durchgang blokiert hatte, ließ man uns durch, 20 Minuten vor Abflug. Wir hielten uns während der Reise im Travellers nahe Mombasa auf. Preis/Leistung empfinde ich als sehr gut. Ein Hotel für Leute mit begrenztem Budget, aber auch nach oben offen. Allerdings beobachte ich an der Küste einen Fehler, der seit Jahren um sich greift. Man passt die Preise den europäischen Verhältnissen an, ohne den selben Standart zu bieten. 1 Stunde Sauna 20 Euro, Marine Park 20 Euro usw. Da spare ich mir das Geld … auch der Niedergang des Tourismus ist an der Küste deutlich zu sehen. Viele geschlossene Hotels, selten europäische Urlauber in der Urlaubszeit, viele Arbeitslose … Aber trotz allem. Ich bin wieder zu Hause und hatte in den 3 Wochen Aufenthalt 1 Regentag – In der Regenzeit …
noch ein kleiner Tipp : Beim Nachfolger der Barclays Bank, der ABSA Bank, kannst du Geld mit der EC Karte abheben. Das hat sich bei mir als positiv herausgestellt, weil ich die PIN zu meiner Kreditkarte vergessen hatte …
Hallo,
Ich hatte schon 2 mal das Problem mit der Bezahlung eines Visums. Ich habe dann einen Bekannten in Kenia angerufen, habe Ihm die Daten geschickt. Erhat dann von dort aus bezahlt. Hat gut funktioniert
Hallo Hans,
die haben alles auf frische Beine gestellt und dabei gibt es ne Menge Ungereimtheiten. Das, was mich am Meisten genervt hat ist, dass du die vorheerigen Aufenthalte angeben sollst, obwohl du in dem Portal benatragst, wo dir die vorhergehenden bewilligten Visa angezeigt werden. Profi-Programmierer würden das einfach aus der Datenbank auslesen und anzeigen … und gut. Oder man könnte diesen Punkt ganz wegfallen lassen, denn die haben ja sowieso alle Daten. Stumpfsinn !!!
Und du hast vollkommen Recht, denn die Bezahlfunktion scheint nur im Browser Google Chrome sauber zu funktionieren. Bei mir hat das mit Firefox geklemmt. Wenn man 2 Bowser auf dem PC hat dann kopiert man einfach die URL von einem Bowser zum anderen und versucht es dann nochmal. Bei mir hat das geklappt. Die Erteilung des Visums dauert nur einen Tag.
LG … der Franky
Hallo Franky,
Der Kurs des Shillings kennt scheinbar nur noch eine Richtung. Gerade hab ich meiner Haushälterin das Essensgeld geschickt. Kurs: 167,72 KES. Wie wirkt sich das auf das Leben in Kenia aus. Die Grundnahrungsmittel haben ja massiv angezogen. Aber wie sieht es bei den Immobilien und den Hotels aus? Und was macht der Tourismus ? Kurzentschlossene werden durch die Visaausgabe ja ausgebremst. Seltsamerweise geht China jetzt einen anderen Weg. Für 14 Tage brauchst du keine Visa mehr.
Grüße aus der Heimat
Eine positive Nachricht :
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mal sehen, obs wahr wird …